Mord, Vertreibung und Ausgrenzung – in beklemmender Deutlichkeit wird das Unrecht anhand der Darstellung von individuellen Lebensbildern dokumentiert. Es werden Biografien und Einzelschicksale jüdischer Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte in Deutschland erzählt sowie zeitgeschichtlich eingeordnet. Beleuchtet wird dabei die Entwicklung der Ereignisse, die eine völlig unvorbereitete, politisch und religiös keineswegs homogene Berufsgruppe traf. Gezeigt werden Einzelschicksale von Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Städten und Regionen
Deutschlands. Anfang 1933 waren im gesamten deutschen Reich 19.208 Anwältinnen und Anwälte zugelassen, von denen nach der Machtübernahme rund 5.000, als „nichtarisch“ angesehen wurden, und den Angriffen, Aussonderungsmaßnahmen, Berufsverboten und der Verfolgung ausgesetzt waren. Die Ausstellung ist Erinnerung an das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte, dass nicht in Vergessenheit geraten darf und wendet sich insbesondere an alle, die sich mit rechtlicher Gleichbehandlung beschäftigen, allgemein politisch Interessierte aller Altersgruppen, wie auch an Juristinnen und Juristen.